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Wir brauchen dringend eine europäische Lösung für die Beschäftigung von Leiharbeitern

Der Europaabgeordnete Dennis Radtke (CDU) begrüßt, dass eine gemeinsame Aktion zweier Ministerien in Nordrhein-Westfalen ein neues System der Leiharbeiter-Ausbeutung offengelegt hat.

Nach Erkenntnissen der Behörden

wohnen entlang der Grenze zu den Niederlanden auf deutscher Seite Arbeitsmigranten

aus Osteuropa, die in der holländischen Fleischindustrie beschäftigt sind. CDUSozialexperte

Dennis Radtke MdEP fordert ein weiteres engagiertes Vorgehen der

Politik, damit europaweit die in Deutschland eingeführten Arbeitsstandards ebenfalls

gelten. „Mit dem Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie in

Deutschland wurden 2021 für die Beschäftigten feste Anstellungsverträge und sichere

soziale Bedingungen geschaffen, die es in anderen europäischen Ländern so nicht gibt.

Nun müssen wir die letzten gesetzlichen Schlupflöcher in Europa schließen. Dazu

brauchen wir auch engmaschige Kontrollen durch die Ordnungsbehörden.“

Radtke, sozialpolitischer Sprecher seiner EVP-Fraktion im Europaparlament, begrü.t,

dass im nächsten Jahr Verhandlungen zu einem neuen Mandat der European Labour

Authority (ELA) anstehen. „Hierzu erarbeitet das Europäische Parlament unter meiner

Führung eine Resolution mit klaren Erwartungen. Wir brauchen dringend eine bessere

Vernetzung mit anderen Behörden, wie Europol und Eurojust.“ In den Mitgliedsstaaten

müsse es einen zentralen Ansprechpartner für die ELA geben. In Deutschland gebe es

oft ein Kompetenz-Wirrwarr, so Radtke weiter. „ELA muss zukünftig auch initiativ tätig

werden können!“

Personalvermittler aus dem Ausland würden in nordrhein-westfälischen Städten in

großem Stil Immobilien aufkaufen und anmieten. „Das bereitet mir große Sorge“, so

der Europaabgeordnete und sozialpolitische Sprecher seiner EVP-Fraktion. Die Arbeiter

wohnen nur hier, arbeiten aber zumeist in den Niederlanden und entziehen sich so den

holländischen Kontrollen.“ CDU-Politiker Radtke: „Hier greift das in Deutschland

geltende Verbot der Leiharbeit in der Fleischbranche nicht. Die Personalvermittler

umgehen so die scharfen Kontrollen des niederländischen Arbeitsschutzes.“

Radtke: „Desolate Unterbringungen und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen sind

nicht Ziel der Arbeitnehmerfreizügigkeit.“ Daher müsse diese Gesetzeslücke nun rasch

geschlossen werden. Nach Erhebungen des DGB würden Arbeiter im Schnitt 350 bis

400 Euro für eine Matratze oder Pritsche zahlen. Dazu würden noch 50 Euro

Transportkosten für die Fahrt zu den Betrieben vom Lohn abgezogen. Radtke: „Wir

müssen diesen unzulässigen Geschäftsmodellen ein Ende setzen. Wir brauchen nun

auch klare Regeln für Grenzpendler.“